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Zusätzlich wird der Betrieb auf diesen Strecken dadurch "gewürzt", dass zwei unterschiedliche Stromsystem (11kW~ und 1000V=) aufeinander treffen und bekannte Schnellzüge wie der Glacier- und der Bernina-Express verkehren.

Die Züge aus Richtung Chur/Thusis erreichen das Unterengadin durch den ca. 5km langen Albulatunnel. Gleich an dessen Südportal schliesst sich der Bahnhof Spina an. Dieser Bahnhof hat vor allem betriebliche Bedeutung bei der Abwicklung des Zugverkehrs durch den eingleisigen Tunnel. Fahrgäste sich hier wenige zu verzeichnen, da das Val Bever sehr dünn besiedelt ist. Diesem Tal folgt die Strecke bis Bever. Es führen etliche Wanderwege durch dieses autofreie Tal, welches auch zu einem der kältesten der Schweiz zählt. Mit einem engen Bogen wird die Strecke in den Bahnhof Bever geleitet wo sie mit der Unterengadiner Strecke von Scuol-Tarasp vereinigt wird. Die weiterhin eingleisige Strecke nach Samedan führt ab hier ziemlich gerade über einen hohen Bahndamm. Wenn man an ihm entlang läuft, sieht man auf beiden Seiten bis in die Bahnhofsanlagen der Bahnhöfe. Auf diesem Abschnitt verkehren die meisten Züge im Engadin, da sich hier mehrere Linien überlagern und dazu noch Güterverkehr abgewickelt wird. Samedan besitz ausgedehnte Gleisanlagen. Hier unterhält die RhB ihr zweitgrößtes Depot (hinter Landquart) und großzügige Güteranlagen. Hier sind auch etliche historische Fahrzeuge stationiert, so z.B. die G 4/5 108. Für die Dampfloks ist auch noch eine Drehscheibe vorhanden. Die Strecke nach St.Moritz führt gerade aus dem Bahnhof herraus und lehnt sich ausserhalb der Stadt an eine Felswand an. Hier zwängen sich Strecke und Straße zwischen Inn und dem Berg hindurch bevor der Ort Celerina erreicht wird. Dort besteht eine leistungsfähige Ausweichstelle, die auch für die längsten Züge der RhB geeignet ist. Nach dem Ortsende lehnt sich die Strecke an den Südhand und folgt ihm in einigen schönen Kurven. Bei leichter Steigung durchfahren die Züge noch die Tunnel Charnadüra I und Argentieri bevor sie im etwas beengten Bahnhof von St.Moritz ankommen. Für die Wechselstromzüge der Albulastrecke gibt es hier drei Bahnsteiggleise sowie etliche Abstellgleise und die Ortsgüteranlage. Die Züge der Bernina-Bahn enden zwar auch im selben Bahnhof. Durch die beiden Stromsystem ist der Bahnhof jedoch zweigeteilt. Es besteht nur eine einzige Weichenverbindung dazwischen, die auch nur von Dieselfahrzeugen, also v.a. vom örtlichen Rangiertraktor, befahren werden kann.

Die Strecke verlässt den Bahnhof Samedan in einer engen Linkskurve und überquert sogleich den Inn sowie die Engadiner Bundesstraße, welcher sie anschließend bis Punt Muragl folgt. Am Stadtrand von Samedan eröffnete die RhB kürzlich ihr neues Güterverkehrszentrum.Hier werden die meisten Güter für das Oberengadin umgeschlagen.Die viergleisige Anlage ist u.a. mit Portalkran und Lagerhallen ausgestattet.
Die Station Punt Muragl besaß früher ein Ausweichgleis mit zweiseitiger Weichenanbindung. Inzwischen wurde eine Weiche ausgebaut und das Gleis in ein Anschlussgleis einer Baufirma umgewandelt. In nächster Nachbarschaft befindet sich hier die Talstation der Muottas-Muragl-Bahn. Diese sehr steile Standseilbahn führt hinauf auf den Aussichtsberg Muottas Muragl, der eine herrliche Aussicht über das Oberengdin bietet.Hinter der Haltestelle unterquert die Trasse die Bundesstraße Richtung Pontresina und führt auf einer Kastenträgerbrücke über den Flazbach. Von hier ab ist die Strecke nur noch etwa 100m von der Strecke St.Moritz-Pontresina entfernt. Erst im Bahnhof von Pontresina vereinigen sich die beiden Strecken.
(Siehe Beschreibung Strecke St.Moritz-Pontresina-Bernina Lagalb)

Direkt im Anschluss an die Bahnhofsanlage wird die Strecke auf einer schönen Steinbogenbrücke über die Innschlucht und die Bundesstarße geführt um kurz darauf in den Charnadüra-Tunnel II einzufahren. Am Nordhang entlang schlägelt sie sich hinunter zur Station Celerina-Staz. Dies ist der zweite Bahnhof von Celerina, der jedoch etwas ausserhalb des Ortes liegt. Trotzdem besteht hier ein Ausweichgleis. Dem Hang folgend beschreibt die Strecke eine große Rechtskurve und erreicht die Station Punt Muragl-Staz. Auch dieser Bahnhof ist nicht weit entfernt von der Talstation der Muottas-Muragl-Bahn. Von hier ab führt die Strecke in nächster Nähe zur Strecke aus Samedan und in leichter Steigung Richtung Süden. Der Bahnhof von ist auch durch die beiden Stromsystem gekennzeichnet. Die Wechselstromzüge aus Samedan halten an Gleis 1, Gleis 3 und 4 ist den Gleichstromzügen vorbehalten. An Gleis 2 ist die Fahrleitungsspannung umschaltbar zwischen 11kV~ und 1000V=. Hier existiert jedoch kein Bahnsteig. Die restlichen Gütergleise sind mit Gleichstrom überspannt. Am nördlichen Bahnhofsende befindet sich eine große Fahrzeughalle. Sie ist die Hauptwerkstätte für Triebfahrzeuge auf der Berninabahn. Am südlichen Bahnhofsende führt die Strecke über eine Bahnübergang und beschreibt anschließend einen großen Bogen ins Rosseg-Tal um an Höhe zu gewinnen. Kurz darauf ist die Haltestelle Surovas erreicht, die einem Teil der Bewohner von Pontresina bessere Zugangsmölichkeiten zur Bahn gewährt. Im breiten Tal führt die Strecke ziemlich gerade und flach nach Morteratsch. Hier besteht die erste Ausweichmöglichkeit seit Pontresina. Dahinter führt im engen Bogen ein Brücke über den Flazbach und die Gleise legen sich an den Osthang um an dessen Flanke stark an Höhe zu gewinnen. Am Bahnübergang der Bundesstraße durchfahren die Züge die weltbekannte Montebello-Kurve, von der aus man den Morteratsch-Gletscher gut im Blick hat. In einer engen Kurve wendet sich die Strecke wieder Richtung Süden und folgt nun der Bundesstraße bis Bernina Suot. Hier bestehen recht umfangreiche Gleisanlagen. Ausserdem gibt es eine Remise für die Dampfschneeschleudern, mit integrierter Drehscheibe. Nach wenigen Kilometern halten die Züge in Bernina Diavolezza, neben der Talstation der Seilbahn auf die Diavolezza. Von hier aus ist auch schon die Talstation der Lagalb-Seilbahn zu erkenne. Im Bahnhof Bernina Lagalb werden stüdlich die Betriebskreuzungen abgewickelt, weshalb der Bahnhof auch mit insgesamt 3 Gleisen ausgestattet ist.

Alle Angaben ohne Gewähr; Fehler vorbehalten; Alle Fotos: Heinz Steiner, Donauwörth;
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