Appenzeller Bahnen (AB)

Trotz ihrer Nähe zu Deutschland, führt den die Appenzeller Bahnen (AB) hierzulande gegenüber den "Großen" wie RhB, FO, BVZ, MOB oder Brünigbahn ein Schattendasein. Obwohl auch die Strecken der AB landschaftlich reizvoll sind.
Die AB betreibt die Schmalspurstecken Gossau-Wasserauen, St.Gallen-Appenzell und Gais-Altstätten mit einer Spurweite von 1000mm. Zwischen St.Gallen und Riethüsli überwindet sie eine Steigung von 92 Promille mit einer Zahnstangesystem Riggenbach. Den Aufstieg aus dem Rheintal von Altstätten Stadt bis Stoss mit einer Strub-Zahnstange in einer Steigung von 160 Promille.
Alle Strecken sind mit 1500V Gleichstrom elektrifiziert.
Auf allen Strecken herrscht Taktverkehr mit mindestens stündlichen Fahrten. Anschlüsse werden intern in Appenzell sowie in Gais und zu den SBB bzw. SOB in Herisau, Gossau und St.Gallen hergestellt. In St.Gallen besteht darüber hinaus Anschluss an die Züge der Trogener Bahn (TB).
Die Hauptlast des Verkehrs tragen die Triebzüge BDeh 4/4 11-17, BDe 4/4 II 31-35. Daneben wird der Personenverkehr, u.a. Schüler- und Sonderzüge, durch die Triebwagen ABDeh 4/4 6-8 und BDe 4/4 46+47 gefahren. Auch die Ellok Ge 4/4 ist nach dem Rückgang des Güterverkehrs häufig mit Pendelzugkompositionen im Personenverkehr zu finden.


 

Reihe Nr. Daten Bemerkung  
BDe 4/4 46+47
Jahr: 1968
t: 38
LüP: 18900
km/h: 65
kW: 560
Herst.:

FFA/
SIG/
MFO

Einsatz nur noch im Schüler- und Sonderzugverkehr

Einseitiger Übergang mit Faltenbalg

BDe 4/4 II 31-33
34+35
Jahr: 1986/
1993
t: 36
LüP: 18730
km/h: 75
kW: 820
Herst.: FFA/
SIG/
BBC/
ABB

Ähnlich BDeh 4/4; jedoch etwas länger (größere Radien auf de Einsatzstrecke); rund 9 t leichter wegen fehlendem Zahnradantrieb;

Fahrgasttür zwischen Gepäck- und Fahrgastraum

BDeh 4/4 11-15
16+17
Jahr: 1981/ 1993
t: 45
LüP: 17410
km/h: 65
kW: 820
Herst.: FFA/ SLM/ BBC

Aähnlich BDe 4/4 II; etwas kürzer (kleinere Radien auf den Einsatzstrecken); rund 9 t schwere wegen Zahnradantrieb.

 

Fahrgasttür zwischen den beiden Abteilen des Fahrgastraums.

Ge 4/4 1
Jahr: 1994
LüP: 14850
kW: 3200
Herst.: Stadler/ SLM/ ABB
 

 


Bilder von einer kleinen Reise entlang der AB-Strecken am 11.02.2002

Wunderbare Ausblicke auf das österreichisch-schweizerische Rheintal bietet eine Fahrt mit der AB von Altstätten nach Gais. Für den durchgehenden Stundentakt bei 22 min bergab und 19 min bergauf genügt eine Garnitur für den Betrieb. Diese...
...besteht am 11.02.2002 aus dem Triebwagen BDeh 4/4 16 und dem Beiwagen ABt 116. Auf dem oberen Bild er gerade bergauf und wird in Kürze die Station Kreuzstrasse(CH) erreichen. Eine gute halbe Stunde später kommt er wieder zurück aus Gais .
Die Plangarnitur des 11.02.2002 BDeh 4/4 16 + ABt 116 erreicht den Bahnhof Altstätten Stadt. Früher ging es von hier straßenbahn-ähnlich zum Bahnhof an der SBB-Strecke Sargans-Rorschach. Diese ist leider abgebaut. Der Bahnhof Altstätten Stadt besteht heute aus zwei Gleisen mit Umsetzmöglichkeit. Umgesetzt wird hier aber wohl kaum, denn wie bei allen steilen Zahnradbahnen müssen die Triebfahrzeuge auch zwischen Altstätten und Stoss, dem Ende der Zahnstange, am unteren Zugende stehen.
Diese sehr enge 180°-Kurve in Gais müssen alle Züge passieren, die von und nach Appenzell passieren. Der abgebildete Triebzug BDeh 4/4 12 samt Steuerwagaen hat soeben den Bahnhof verlassen und wird am Ende der Kurve das Depot passieren. Das Gleis rechts im Bild
Die Garnitur BDeh 4/4 + ABt 116 verlässt den Bahnhof von Gais zur Fahrt hinunter nach Altstätten. Zunächst steigt die Strecke, wie auf dem Bild zu erkennen leicht an, um in Stoss dann in das mit Zahnstange ausgerüstete Gefälle überzugehen. Am linken Bildrand zweigen die Gleise nach Appenzell sowie zum Depot Gais ab.
Die Strecke St.Gallen-Appenzell ist als Linie S11 in das Nahverkehrssysstem vom St.Gallen integriert bedient wird sich meist im 30min-Takt; mindestens jedoch stündlich. Auf ihr laufen die Triebwagen BDeh 4/4, da zwischen St.Gallen und Riethüsli ein 92-Promille-Steigung mittels Zahnrad überwunden werden muss. Auf dem Bild erreicht eine von St.Gallen kommende Garitur in Kürze den Bahnhof Gais.
Nach kurzem Aufenthalt mit Anschluss nach Altstätten verlässt die selbe Komposition wieder Gais Richtung Appenzell. Die Standorte auf diesem und dem Bild darüber liegen sehr nahe beieinander, so dass sich schon zu Fuß innerhalb der Aufenthaltszeit gewechselt werden können. Schließlich verlassen biede Strecken den Ort in ähnlicher Richtung wobei am Bahnhof die oben erwähnte 180°-Kurve durchfahren wird.
Zwischen Appenzell und Gais verläuft die AB-Strecke durch die typisch Appenzeller Landschaft: sanfte Hügel mit weiten Wiesen und verstreuten Häusern. Die abgebildete Garnitur befindet sich zwischen Sammelplatz und Gais. Sie besteht nicht wie sonst auf dieser Linie üblich aus Triebwagen+Mittelwagen+Steuerwagen, sondern führt in der Mitte einen Steuerwagen; ohne Übergangsmöglichkeit zum führenden Wagen.
Ein BDeh 4/4 ist soben in Gais auf Gleis 3 eingefahren. Gleis 3 wird planmässig von den Zügen der Richtung Appenzell - St.Gallen, Gleis 2 von jenen der Gegenrichtung benutzt. Gleis 1 dient den Zügen von und nach Altstätten als Wendegleis. Die "Allerwelts-Triebfahrzeuge" der AB sind die BDeh 4/4-Triebwagen, die in Anlehnung an die weitverbreiteten Pendelzüge der SBB auch Appenzeller NPZ genannt werden.
Vor der Einfahrt in den Bahnhof Appenzell passieren alle Züge aus St.Gallen-Gais dieses Brückenbauwerk. Es setzt sich zusammen aus langen gemauerten Vorbrücken sowie einer zentralen Obergurt-Stahlkonstruktion. Die abgebildete Komposition ist verlängert um einen Verstärkungswagen.
Das südliche Ende der AB in Wasserauen ist schon umgeben von über 2000m hohen Gipfeln. Wasserauen ist der Endpunkt der AB-Linie von Gossau über Herisau und Appenzell nach Wasserauen. Diese Linie ist das Refugium der BDe 4/4-Triebwagen, die im Gegensatz zu den BDeh 4/4 ohne Zahnrad ausgerüstet und etwas länger sind.
Vor der Kulisse des Käserstädtchens Appenzell verlässt ein BDe 4/4 den Bahnhof Richtung Wasserauen. Die Linie Gossau-Herisau-Appenzell-Wasserauen besitzt ein stündliches Grundangebot mit zahlreichen Taktverdichtern während der Hauptverkehrszeit. Anschlüsse bestehen in Gossau zur SBB, in Herisau zu SBB und SOB, und in Appenzell nach Gais-St.Gallen mit den AB.
Nochmals eine Aufnahme vom Appenzeller Viadukt. Schon allein die gemauerten Vorbrücken gäben ein ordentliches Bauwerk ab. BDeh 4/4-Triebwagen mit Zwischen- und Steuerwagen unterwegs nach Gais und St.Gallen.
Für den Taktverkehr werden die beiden Triebwagen BDe 4/4 46 und 47 nicht mehr benötigt. Sie finden jedoch Verwendung im Sonder- und Schülerverkehr. Als Schülerzug erreicht auf dem Bild der BDe 4/4 47 aus Urnäsch kommend den Bahnhof Appenzell. Nach dem Aussteigen der Fahrgäste wird er in der kleinen Remise abgestellt.

Leider macht sich auch bei der AB der Rückgang des Güterverkehrs, früher v.a. abgewickelt mit Rollböcken, bemerkbar. Deshalb findet die in ihrem ursprünglichen Betätigungsfeld arbeitslose Ge 4/4 nun häufig Verwendung im Personenverkehr. Hierfür ist sie glücklicherweise mit einer Wendezugssteuerung ausgestattet. Mit einem Personenzug aus Gossau wird sie in Kürze den Bahnhof Appenzell erreichen.

Die Lok besitzt große Ähnlichkeit mit den Ge 4/4 der BAM, die auch im Jahre 1994 bei der SLM Winterthur beschafft wurden.. Auch den Ge 4/4 III der RhB und Ge 4/4 der MOB ist sie im Mechanteil ähnlich. Natürlich musste die Frontpartie wegen den Normalspurpuffern verändert werden. Im Bild steht die Lok am Bahnsteig in Appenzell, wo sich neben an dieser kleine Teich mit Springbrunnen befindet.
Hochbetrieb zur Systemzeit im Bahnhof von Appenzell. Die Züge aus Richtung Gais un Herisau halten beide am Gleis 3 (Gleis 2 ohne Perron). Da der Zug nach Wasserausen zuerst ausfährt benutzt er eine Weichenverbindung nach Gleis 2. Gleis 3 bleibt den Zügen der Richtung Wasserausen-Herisau vorbehalten.
Der BDe 4/4 46 hatte am 11.02.2002 wenig zu tun und verbrachte den Tag vor den Depot-Anlagen in Herisau. Der Triebwagen sowie sein Bruder besitzen an beiden Enden einen Führerstand. An einer Seite ist jedoch auch der Übergang zu einem Begleitwagen mittels Faltenbalg möglich (Bild weiter oben bei der Typenbeschreibung)

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Alle Angaben ohne Gewähr; Fehler vorbehalten; Alle Fotos: Heinz Steiner, Donauwörth;
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